Christoph Sprenger: „Mein Ziel ist ein gerechteres Reken“

Veröffentlicht am 02.08.2020 in Allgemein

Christoph Sprenger: „Zuhören, planen und anpacken!“

 

Im BZ-Interview sagt SPD-Bürgermeisterkandidat Christoph Sprenger: „Mein Ziel ist ein gerechteres Reken.“ Er erzählt unter anderem, wie er seine Chancen einschätzt und warum ihm seine Genossen die Kandidatur zutrauen.

Foto: Schulze

Christoph Sprenger: „Mein Ziel ist ein gerechteres Reken“

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Christoph Sprenger (32) tritt für die Rekener SPD als Bürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl an.

REKEN. Christoph Sprenger tritt für die SPD als Bürgermeisterkandidat bei der Kommunalwahl am 13. September an. Der 32-jährige Sozialdemokrat, der gebürtig aus Gelsenkirchen stammt und in Maria Veen lebt, ist ein neues Gesicht in der Politik. Im BZ-Interview erzählt er unter anderem, wie er seine Chancen einschätzt und warum ihm seine Genossen die Kandidatur zutrauen.

BZ: Herr Sprenger, warum möchten Sie Bürgermeister in Reken werden?

Sprenger: Ich denke, dass ich für Reken mehr erreichen kann. Mein Ziel ist ein gerechteres Reken mit einer Willkommenskultur. Dank meiner beruflichen Tätigkeit als Controller kann ich strukturiert arbeiten und die Dinge abwägen. Ich kann analysieren und Lösungswege erarbeiten. Das ist eine wichtige formale Ebene für die Tätigkeit als Bürgermeister. Auf der emotionalen Ebene ist es wichtig, dass sich ein Bürgermeister für alle Menschen in der Kommune einsetzt. Und ich bin jemand, der sich gern für andere Menschen einsetzt.

BZ: Wie kommt ein Controller zu politischen Ambitionen?

Sprenger: Als ich angefangen habe, mich in der Rekener SPD zu engagieren, hat mir das viel Spaß gemacht. Vorher hatte ich nie darüber nachgedacht, Politiker werden zu wollen. Wir haben uns in der Partei in vielen Gesprächen darüber unterhalten, ob ich mir die Kandidatur zutrauen würde. Ich habe länger über diese Entscheidung nachgedacht und alles analysiert. Letztlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich es machen möchte.

BZ: Was sind aus Ihrer Sicht die Themen, die in Reken angepackt werden müssen, um die Kommune weiterzuentwickeln?

Sprenger: Ein ganz großes Thema ist Wohnraum für alle Generationen. Wohnraum ist rar und muss bezahlbar sein. Wenn ich höre, dass sich viele junge Leute keine Wohnung in Reken leisten können und deshalb auf Nachbarorte ausweichen, glaube ich, dass wir da ein strukturelles Problem haben. Das müssen wir angehen. Ein weiteres Thema ist der öffentliche Personennahverkehr. Wir brauchen eine bessere Anbindung der einzelnen Ortskerne und eine höhere Taktung. Außerdem sind die Ticketpreise viel zu hoch. Barrierefreiheit ist auch ein Thema. Diese muss in Reken im Allgemeinen vorangetrieben werden.

BZ: Der SPD-Ortsverein traut Ihnen die Kandidatur zu, obwohl Sie erst seit drei Jahren Mitglied sind. Wie haben Sie Ihre Genossen überzeugt?

Sprenger: Durch mein Engagement. Dadurch, dass ich mich mit den Themen auseinandergesetzt und an Diskussionen beteiligt habe. Ich habe meine Ideen eingebracht und an unseren Anträgen mitgearbeitet. Wir haben es geschafft, Kontakt zu Personen- und Berufsgruppen aufzubauen, zu denen wir vorher kaum Kontakt hatten. Das war auch ein Ergebnis dieses Ideenreichtums. Aber wir können nur mit allen Mitgliedern die PS auf die Straße bringen, die wir benötigen.

BZ: Sie sind in Reken längst nicht so bekannt wie Ihre Mitbewerber. Wie wollen Sie das wettmachen?

Sprenger: Wir arbeiten dran. Wir haben, wie gesagt, viele Kontakte geknüpft. Außerdem werben wir aktiv auf Facebook. Diese Werbung zeigt Wirkung. Ich merke inzwischen, dass die Bürger auf mich zukommen.

BZ: Außerdem sind Sie deutlich jünger als Ihre Mitbewerber. Vor- oder Nachteil?

Sprenger: Wahrscheinlich beides. Ich bin näher dran an den jüngeren Mitgliedern unserer Gemeinde und an deren Themen. Jugend ist etwas Schönes und sollte nicht mit einem Nachteil in Verbindung gebracht werden. Schließlich sammelt man die Erfahrungen mit zunehmendem Alter. Mir ist es aber auch wichtig, den Wissens- und Erfahrungsschatz der Älteren einfließen zu lassen. Ich möchte zum Beispiel in Reken einen Ältestenrat etablieren.

BZ: Sie kommen aus der freien Wirtschaft. Fehlt Ihnen die Erfahrung in der Verwaltungsarbeit?

Sprenger: Wenn dem so wäre, dürften ja nur Verwaltungsmitglieder fürs Bürgermeisteramt kandidieren. Ich glaube eher, dass ich mit dem frischen Wind, den ich mitbringe, etwas Positives erreichen kann. Vielleicht ist es auch generell ein Problem von Verwaltungen, dass Externen wenig Chancen geboten werden und man deshalb immer so ein bisschen im eigenen Saft schwimmt.

BZ: Wie sehen Sie Ihre Chancen, die Wahl zu gewinnen?

Sprenger: Ich weiß natürlich, dass es in Reken eine starke Mehrheitsfraktion gibt. Aber ich glaube, dass die SPD von einer relativ guten Position aus startet. Und ich glaube, dass wir eine gute Chance haben, in Konkurrenz zu treten. Eventuell wäre ein Erfolg meiner Kandidatur realistisch, wenn wir eine Stichwahl bekommen. Ich bin Realist, aber auch Optimist.

BZ: In einem Podcast haben Sie gesagt, dass Sie bürgernäher sein wollen als der Amtsinhaber Manuel Deitert. Was genau schwebt Ihnen vor?

Sprenger: Der erste Grundstein dafür ist schon mal gelegt, indem wir aktiv auf die Bürger zugehen und damit zeigen, dass es keine Hemmschwelle geben darf, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Ich habe zum Beispiel eine Whats-App-Nummer installiert, auf der uns die Bürger stets kontaktieren können. Wir haben Bürgersprechzeiten, in Coronazeiten zunächst digital, ins Leben gerufen. Kurz darauf hat Bürgermeister Manuel Deitert mit seinen Sprechstunden to go angefangen. Da sieht man schon, dass unsere Initiativen direkte Auswirkungen auf die Konkurrenz haben. Ich glaube schon, dass Herr Deitert weiß, dass er die Bürgernähe in der letzten Zeit sträflich vernachlässigt hat.

BZ: Wie wirkt sich die Coronavirus-Pandemie auf Ihren Wahlkampf aus?

Sprenger: Der typische Straßenwahlkampf ist nicht möglich. Das ist sicherlich ein Vorteil für den Amtsinhaber. Aber wir versuchen unser Bestes. Wir machen die Podcasts im Internet, die Bürgersprechzeiten und haben kürzlich unser Magazin SPD-Ortsgespräch an alle Haushalte verteilt.

BZ: Was machen Sie am liebsten in Ihrer Freizeit?

Sprenger: Ich schaue mir Serien und Filme an, treffe mich mit Freunden und gehe gern essen. Und ich mache Sport. Vor Corona bin ich häufig ins Fitnessstudio gegangen. Das lasse ich im Moment lieber bleiben. Stattdessen gehe ich joggen. Außerdem mag ich Gesellschaftsspiele.

BZ: Seit Sie zwölf Jahre alt sind, leben Sie in Reken. Fühlen Sie sich als richtiger Rekener?

Sprenger: Ich pendle jeden Tag zwei Stunden, weil ich in Essen arbeite. Meine Arbeitskollegen können das nicht verstehen, aber in Essen hätte ich nicht die Lebensqualität, die ich in Reken habe. Für mich ist Reken meine Heimat. Ich kann mir auch momentan nicht vorstellen, hier wegzuziehen. Ich muss nicht unbedingt auf jedes Schützenfest gehen und auf jeder Party tanzen. Aber ich habe hier meine guten Freunde schon im Kindesalter gefunden.

 
 

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